Eingang

Der Hauseingang ist nicht nur der Eingang in die eigenen vier Wände, sondern eröffnet auch die Möglichkeit am öffentlichen Leben teilzuhaben. Ist der Zugang zum Haus oder das Verlassen des Hauses unmöglich oder sehr beschwerlich, schränkt dies die eigene Lebensqualität erheblich ein.

Für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen sollte der Eingangsbereich kontrastreich gestaltet sein. Eine derartige Gestaltung erleichtert das Finden der Tür und des Schlosses.

Ausreichende Bewegungsflächen auf beiden Seiten der Hauseingangstür sind unbedingt notwendig. Bei Nutzung eines Rollators oder Rollstuhls sollte ein witterungsgeschützter Abstellplatz vorhanden sein. Wenn der Eingangsbereich für Rollstuhlnutzer zu knapp bemessen ist, kann unter Umständen die Verlegung des Hauseinganges in Frage kommen. So könnte zum Beispiel ein Zugang über einen vorhandenen Balkon im Erdgeschoss oder die gut erreichbare Terrasse, realisiert werden. Hier kann oft durch kleinere Umbauten bereits eine Lösung gefunden werden.

Mit freien Händen lässt sich die Haustür am besten öffnen und schließen. Hilfreich ist hier eine Abstellmöglichkeit für Taschen und Tüten neben der Tür. Eine Bank würde zusätzlich die Möglichkeit eines kurzen Verweilens, Ausruhen oder eines "Schwätzchen" vor der Tür bieten.

Sitzgelegenheiten für das Anziehen der Schuhe und Schuhanziehhilfen, die hier ihren festen Platz haben, sowie Ablagen für Post, Schlüssel und Einkaufstaschen erleichtern den Alltag. Auch die Garderobe sollte sich gut erreichbar in der Nähe befinden. Lichtschalter sollten direkt neben der Tür, sowohl innen als auch außen, in erreichbarer Höhe angebracht sein.

Türen

Die Anforderung an eine Türe ist abhängig von deren Position im Haus. So werden an eine Hauseingangstüre andere Anforderungen als an die Wohnungseingangstüre oder Badezimmertüre gestellt. Bei der Auswahl der Türe ist dies zwingend zu beachten.

Grundsätzlich Türen sollten eindeutig wahrnehmbar, leicht zu öffnen und zu schließen und sicher zu passieren sein. Zum Beispiel verbessert eine helle Wand und eine dunkle Türzarge die Orientierung.

Für einen barrierefreien Zugang sind ausreichende Durchgangsbreiten der Türen und bodengleiche Türschwellen entscheidend. Die Türe sollte mindestens 80 cm breit sein. Für Rollstuhlfahrer, Rollator oder Kinderwagen sind Türbreiten von 90 cm zu empfehlen.  Schwellen bis 2 cm Höhe können toleriert werden, da sie technisch manchmal nicht zu vermeiden sind. Trotzdem sollte stets versucht werden, den Durchgang schwellenfrei zu gestalten.

In der Werkstatt Wohnen ist ein Sicherheitstürelement als Wohnungseingangstür eingebaut. Es ist einbruchhemmend und mit Sicherheitsbändern ausgestattet. Der Schutz vor Rauch- und Kälteeinwirkung sowie der Schallschutz sollten in jedem Fall gewährleistet sein. In der Werkstatt Wohnen wird diese Anforderung durch eine zusätzliche Gummilippendichtung im unteren Rahmenprofil der Tür sowie durch ein Auflaufprofil im Bodenbelag erfüllt.

Der Außentürbeschlag der Wohnungseingangstür ist durch seine runde Form uneingeschränkt zu umfassen und leicht zu greifen. Dies erleichtert gleichzeitiges Umgreifen des Beschlages und Betätigen des Schlosses.

Als  Innenbeschlag wurde eine verlängerte Türdrückerausführung gewählt, die durch die größere Hebelwirkung eine kraftunterstützte Betätigung ermöglicht. Dank des verlängerten Griffes ist auch eine Bedienung mit beiden Händen möglich. Die geschlossene Formgebung reduziert zudem die Gefahr des Abrutschens der Hand oder des Hängenbleibens.

Die Türdrücker (außen Knauf und innen Türgriff) sind gut zu umfassen und mit minimalem Kraftaufwand zu bedienen.
   
Türschlösser, die nicht gut erreichbar sind, können versetzt werden. Stellt die Benutzung eines Schlüssels eine zu große Hürde dar, kann auf ein berührungsloses Türöffnersystem mittels eines programmierbaren elektronischen Schlüssels oder einer Karte zurückgegriffen werden.

Elektronische Zugangskontrolle

Schwer zu öffnende Schlösser lassen sich durch eine andere Schließanlage oder einen neuen Schließzylinder austauschen.

Oft ist es eine erhebliche Erleichterung, wenn der Schlüssel nicht mehr mühselig ins Schloss gesteckt werden muss. Das berührungslose Türöffnersystem per Schlüsselanhänger oder einer Karte ermöglicht einen komfortablen Zugang zum Gebäude. Durch die Programmierung des elektronischen Schlüssels können individuelle Zugangsrechte vergeben werden.

 

Klingel und Gegensprechanlage

Die Klingel sollte gut hörbar und eindeutig von anderen Signalen unterscheidbar sein. Gut als Klingelsignal wahrnehmbar ist zum Beispiel ein Zweiton-Gong. Damit die Klingelsignale auch in allen Räumen zu hören sind, können sie mithilfe von Sendern mehr als 100 Meter weitergeleitet und dort empfangen werden. Entscheidend ist vor allem eine ausreichende Lautstärke. Schwerhörige können die Klingel mit einer Blitzleuchte kombinieren, die die Klingel durch optische Reize ergänzt.

Die Gegensprechanlage am Hauseingang sollte stufenlos erreichbar und ebenfalls so laut sein, dass Gesprochenes auf beiden Seiten gut und deutlich zu verstehen ist. Bei eingeschränkter Mobilität empfiehlt es sich, nach Möglichkeit einen elektrischen Türöffner zu installieren, der auch vom Bett oder Sessel aus bedient werden kann.

Weitere technische Hilfestellungen, die dem Bewohner mehr Sicherheit geben, sind eine Kameraüberwachung, Videoanlagen oder Bewegungsmelder. Diese können auch an eine Alarmanlage gekoppelt sein.

Die Zugangskontrolle in Form einer Videosprechanlage ermöglicht Pflegebedürftigen einen erheblichen Zugewinn an Sicherheit und Komfort. Das hier gezeigte System kann individuell zusammengestellt und den Anforderungen entsprechend angepasst werden. Die Gegensprechanlage ist mit Videoauge und Monitor ausgestattet und ermöglicht eine komfortable Kommunikation und Steuerung aus dem Wohnungsinneren. Klingelt es, entfällt der Weg zur Tür, wie es bei einem Türspion notwendig wäre. Es besteht zudem die Möglichkeit, ein Telefon an das Gerät anzuschließen. Dieses verstärkt bei Bedarf den Klingelton und erlaubt zudem das Bedienen der Anlage und Öffnen der Tür vom Bett aus.

Türspion

     

In der Werkstatt Wohnen sind an drei Stellen Türantriebe installiert: Am Hauseingang, hier an der Wohnungseingangstür und an der Balkontür. Dies zeigt die Bandbreite unterschiedlicher Anforderungen und Einsatzmöglichkeiten.

Der in der Werkstatt Wohnen eingesetzte Obertürschließer erfüllt in erster Linie eine kraftunterstützende Funktion, dies heißt die Obertürschließer unterstützen die Öffnungsbewegung, sobald die Türen betätigt werden. Dies stellt für Rollstuhlfahrer, Personen mit Rollatoren und jeden, der Taschen trägt, eine große Erleichterung dar. Öffnungswiderstand, Offenhaltezeit und Schließzeit der Tür können individuell an die Anforderungen der Nutzer angepasst werden.

Im Gegensatz zu der vollautomatischen Eingangstür stoppt jedoch der Öffnungsvorgang, wenn der Nutzer die Öffnungsbewegung abbricht. Hindernisse führen ebenfalls zum Abbruch des Öffnungsvorgangs. Die Installation des Obertürschließers kann von einem Fachmann schnell erledigt werden. Notwendig ist nur ein Stromanschluss.

Besonders in der kalten Jahreszeit erhöhen Feuchtigkeit und Schmutz je nach Bodenbelag die Rutsch- und Sturzgefahr erheblich. Fußabstreifgitter und Schmutzfangmatten begrenzen dieses Risiko, können aber selbst leicht zu Stolperfallen werden. In den Boden eingelassene bodengleiche Schmutzmatten verringern die Sturzgefahr und können auch nicht verrutschen. Der so erreichte feste Halt der Matte erleichtert auch das Befahren mit einem Rollstuhl.

Zu weiche Schmutzmatten können Personen mit Gehhilfen auf Grund ihrer Nachgiebigkeit enorme Probleme bereiten, ebenso Matten mit größeren Löchern. Der Stock kann hier leicht abrutschen oder in ein Loch geraten. Besser eignen sich Gummimatten aus Profilen, die einen möglichst geringen Höhenunterschied und Profilabstand aufweisen. Je nach Einsatzbereich können verschiedene Mattenarten eingesetzt werden, so etwa Gummiprofile im Außenbereich oder Bürstenmatten im Innenbereich.

Die für den Einbau der Matte notwendigen Bodenaussparungen sollten bei der Planung von Neubauten im Außen- und Innenbereich berücksichtigt werden. Zu Reinigungszwecken lässt sich die Matte aus der vertieften Bodenaussparung herausnehmen.

Neben der Leichtgängigkeit der Tür sollte auf ein gut bedienbares, leichtgängiges Türschloss geachtet werden. Die Türbeschläge sollten in gut erreichbarer Höhe montiert werden. Diese liegt bei 85 – 100 cm. Aus Sicherheitsgründen sind mehrfach verriegelbare Türen zu empfehlen.
Eine sichere und komfortable Lösung stellen sogenannte selbstverriegelnde Schlösser mit Antipanik-Funktion dar. Diese gewährleisten eine "sichere" Tür mit erhöhtem Einbruchschutz: das Zuziehen der Tür reicht aus, um sie von außen verriegelt vorzufinden. Der Bewohner braucht die Tür also nicht mehr von innen verriegeln oder beim Verlassen der Wohnung die Tür abzuschließen. Von außen ist die Tür jederzeit wie jedes andere Schloss mit dem Schlüssel zu öffnen. Von innen kann sie ohne Schlüssel einfach durch Herunterdrücken der Klinke geöffnet werden.

Alternativ kann die Tür bei elektrisch angetriebenen Antipanik-Schlössern von innen auch mittels eines elektrischen Tasters entriegelt werden. Ebenso kann auch eine Ansteuerung zum Beispiel durch den Türöffner der Sprechanlage erfolgen.

Die mechanische Öffnung mit Hilfe des Schlüssels funktioniert immer. Somit ist der Weg aus oder in die Wohnung auch im Notfall und bei Stromausfall nie verschlossen.

Wenn es klingelt, ist es angenehm und insbesondere sicherer zu wissen, wer vor der Tür steht. Türspione sollten auf einer für den Bewohner passenden Höhe installiert werden. So kann es sinnvoll sein, eine Tür mit einem zweiten Spion auszustatten oder nachzurüsten, durch den auch in sitzender Position zum Beispiel aus dem Rollstuhl gesehen werden kann. In diesem Fall wäre eine Höhe von 1,20 m passend. Weitwinkel-Türspione geben einen besseren Überblick und damit mehr Sicherheit.

Abgesehen von den herkömmlichen Türspionen werden auch digitale Türspione zum Kauf angeboten. Bei diesen ist es nicht notwendig, selbst durch das Türspion-Loch zu schauen, sondern das Bild wird auf einen kleinen Bildschirm gezeigt. Ein Weitwinkelobjektiv vergrößert hierbei den Erfassungswinkel.

Alternativ können Videoterminals in Türkommunikationsanlagen integriert werden. Dann erübrigt sich der Türspion.

Treppe

Treppen stellen oft eine besondere Herausforderung dar. Um sie sicher zu begehen und sie möglichst lange selbstständig nutzen zu können, sind einige Punkte zu beachten.

Ein stabiles Geländer mit beidseitigen Handläufen sowie ein Stuhl zum Ausruhen, falls der Treppenabsatz genug Platz bietet, erleichtern das Treppensteigen. Eine Sitzmöglichkeit bietet nicht nur mehr Komfort, sie fördert auch die Kommunikation mit den Nachbarn.

Zweiläufige Treppen mit Zwischenpodest sind einfacher zu bewältigen als lange einläufige Treppen. Wendeltreppen haben Stufen mit unterschiedlicher Auftrittsbreite und sind daher für Personen mit Bewegungseinschränkungen oft nur schwer zu begehen. Die Stufentiefe zum Treppenauge hin ist hier meist nicht ausreichend.

Offene Treppenstufen können verunsichern. Sie sollten nach Möglichkeit vermieden werden. Treppenstufen mit einer Setzstufe vermitteln mehr Sicherheit.

Die Setzstufe und Trittstufe sollten keine Unterschneidung aufweisen, da hier eine erhebliche Stolpergefahr durch Hängenbleiben mit dem Fuß besteht.

Unvermeidbare Stufen sollten sich in gutem Zustand befinden, trittsicher sein und mit einwandfreien und rutschsicheren Belägen ausgestattet sein. Lose verlegte, nicht verklebte Treppenläufer sind eine gefährliche Stolperfalle. Diese sollten in jedem Fall entfernt werden.

Die Stufen sollten gut erkennbar sein. In die Stufen eingelassene Profile erhöhen die Sicherheit, da sie besser wahrnehmbar sind. Dies gilt besonders bei eingeschränkter Sehfähigkeit. Es  sollte dabei ein möglichst großer Helligkeits- und Farbkontrast gewählt werden. Es werden rutschhemmende Klebestreifen angeboten, die einfach auf die Stufen geklebt werden können. Auch diese sollten sich deutlich von den Treppenstufen abheben. Ebenso kann es hilfreich sein, wenn die waagerechte und die senkrechte Fläche der Stufe farblich unterschiedlich gestaltet sind. Ein deutlicher Farb- oder Materialunterschied zur Wand verbessert die räumliche Wahrnehmung zusätzlich.

Besonders wichtig ist die Markierung der ersten und letzten Treppenstufe. Auch hier sollte auf eine möglichst kontrastreiche Gestaltung geachtet werden. Vor allem Treppen mit wenigen Stufen oder Einzelstufen, die unerwartet auf ansonsten ebenen Wegen oder größeren Gehflächen vorhanden sind, stellen eine besondere Gefährdung dar und müssen wie oben beschrieben gekennzeichnet werden.

Auf eine gute Treppenbeleuchtung sollte aus Sicherheitsaspekten geachtet werden. Schaltet das Treppenhauslicht nach einer Zeit automatisch aus, sollte das Beleuchtungsintervall lang genug eingestellt sein, dass auch bei langsamem Treppensteigen ausreichend Zeit für den Weg zur Verfügung steht. Bei Bedarf sollte man hier mit dem Vermieter oder Hausmeister sprechen.

Eine indirekte und blendfreie Beleuchtung mit Hilfe von LED-Streifen und Bewegungsmelder kann ebenfalls hilfreich sein. Die einzelnen Treppenstufen sind eindeutig erkennbar und der Bewegungsmelder verhindert ein frühzeitiges Ausschalten des Lichts.

Handläufe sollten auf beiden Seiten der Treppe angebracht sein, nur so können Nutzer mit Einschränkungen die Seite wählen, auf der sie sich sicherer fühlen. Mancher fühlt sich auch nur dann sicher, wenn er sich mit beiden Händen festhalten kann. 

Ein Handlauf "führt" die Treppe hinauf und hinab. Er muss daher durchlaufend sein, dies heißt ohne Unterbrechung am Treppenabsatz weiterlaufen - sowohl im Treppenauge als auch an der Außenseite, sowie bei Fenstern oder über Heizkörper. Da der Mensch mit der Hand voraus die Treppen steigt, muss der Handlauf mindestens 30 cm über die erste und letzte Stufe waagerecht weitergeführt werden. So hat man auch auf der obersten Stufe noch Halt und spürt Anfang, Ende oder Richtungswechsel der Treppe rechtzeitig. Endet der Handlauf mit einer Rundung zur Wand oder nach unten, besteht keine Gefahr, mit der Kleidung hängen zu bleiben. Das Ende des Handlaufes sollte für Sehbehinderte ein klares Zeichen sein, dass keine weiteren Stufen zu erwarten sind.

Handläufe, die kontrastreich zur Wand gestaltet sind, erleichtern nicht nur Menschen mit Sehbehinderungen die Orientierung. Am Ende eines Handlaufes angebrachte Aufmerksamkeitszonen, taktile Hinweise wie etwa Erhebungen - zwei Punkte oder Ringe für den zweiten Stock - geben Auskunft darüber, wo man sich gerade befindet. Für Sehbehinderte können hier auch taktile Beschriftungen in Form von Braille- oder erhabener Profilschrift angebracht werden.

Handläufe

An den richtigen Stellen angebrachte Haltegriffe und Handläufe bieten sicheren Halt und können Stürze vermeiden. Sie erhalten Mobilität und Selbstständigkeit und erhöhen somit die Lebensqualität. Ein Handlauf ist bei einem Durchmesser von 30–45 mm und einem runden oder ovalen Querschnitt gut zu umgreifen und sollte griffsicher ausgeführt werden. Wird der Handlauf von unten befestigt, kann die Hand ohne Unterbrechung den Handlauf umgreifen und es besteht keine Verletzungsgefahr. Er sollte ca. 85–90 cm über dem Boden montiert sein, mit einem Abstand von circa 5 cm zur Wand. Der Handlauf sollte am Ende nicht ins Leere laufen, sondern möglichst mit einem Bogen zur Wand abschließen.

Haltegriffe und Handläufe können bei geeignetem, tragfähigem Untergrund einfach nachgerüstet werden. Im Zweifelsfall sollte man sich hier von einem Fachmann beraten lassen. Es gibt Hersteller, die passend zur Wohnungseinrichtung und Einbausituation verschiedenste Systeme anbieten, die auch in "schwierige" Ecken passen. Handläufe mit integrierter LED-Beleuchtung leuchten Wege und Stufen blendfrei aus.

Die Nachrüstung von Handläufen wird unter Umständen von den Kranken- bzw. Pflegekassen bezuschusst. Hier sollte man sich im Einzelfall erkundigen.

In der Wohnung sind Handläufe und Haltestangen praktische und wichtige Hilfsmittel. Es gibt viele Anwendungsmöglichkeiten in allen Räumen der Wohnung, die die tägliche Routine erleichtern und Sicherheit geben können, besonders wenn plötzlicher Schwindel zum Problem wird.

Eine Alternative stellen Vertikalstangen dar, die mit einer Schnellspannvorrichtung zwischen Boden und Decke genau dort platziert werden können, wo sie gebraucht werden.

Haltegriffe und Handläufe können auch an sicher verschraubten Möbelstücken angebracht werden.

Handläufe sollten auf beiden Seiten der Treppe angebracht sein, nur so können Nutzer mit Einschränkungen die Seite wählen, auf der sie sich sicherer fühlen. Mancher fühlt sich auch nur dann sicher, wenn er sich mit beiden Händen festhalten kann. 

Ein Handlauf "führt" die Treppe hinauf und hinab. Er muss daher durchlaufend sein, dies heißt ohne Unterbrechung am Treppenabsatz weiterlaufen - sowohl im Treppenauge als auch an der Außenseite, sowie bei Fenstern oder über Heizkörper. Da der Mensch mit der Hand voraus die Treppen steigt, muss der Handlauf mindestens 30 cm über die erste und letzte Stufe waagerecht weitergeführt werden. So hat man auch auf der obersten Stufe noch Halt und spürt Anfang, Ende oder Richtungswechsel der Treppe rechtzeitig. Endet der Handlauf mit einer Rundung zur Wand oder nach unten, besteht keine Gefahr, mit der Kleidung hängen zu bleiben. Das Ende des Handlaufes sollte für Sehbehinderte ein klares Zeichen sein, dass keine weiteren Stufen zu erwarten sind.

Handläufe, die kontrastreich zur Wand gestaltet sind, erleichtern nicht nur Menschen mit Sehbehinderungen die Orientierung. Am Ende eines Handlaufes angebrachte Aufmerksamkeitszonen, taktile Hinweise wie etwa Erhebungen - zwei Punkte oder Ringe für den zweiten Stock - geben Auskunft darüber, wo man sich gerade befindet. Für Sehbehinderte können hier auch taktile Beschriftungen in Form von Braille- oder erhabener Profilschrift angebracht werden.

Lifte

Wird das Treppensteigen zu mühsam, stellt sich oft die Frage, ob man noch im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung bleiben kann. Oder ist ein Umzug in eine andere, barrierefreie Wohnung sinnvoller? Hier gilt es abzuwägen zwischen den Kosten eines Umzugs und denen einer Wohnungsanpassung, die oft auch Veränderungen im Bad beinhaltet. Entscheidend ist vor allem, ob die Wohnung durch den Einbau eines Treppenliftes bewohnbar bleibt.

Lifte gibt es neu, gebraucht oder als Leasingmodell. Die Krankenkassen bezuschussen unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten eines Treppenliftes. Hier sollte man sich im Einzelfall erkundigen. Es lohnt sich ebenfalls, die Förderprogramme der KFW-Bank zu prüfen.

Auf dem Markt werden viele verschiedene Varianten an Lifte angeboten. Lassen Sie sich von den Herstellern genau beraten. Eine Planung muss immer die spezifischen Kundenanforderungen und die räumlichen Gegebenheiten berücksichtigen. Nur wenn dies alles berücksichtigt wird, kann das Liftsystem entlasten und unterstützen.

So ist vor Ort zu prüfen, ob die Treppe für einen Lifteinbau überhaupt geeignet ist und wie viel Fläche zur Verfügung steht. Dabei ist zum Beispiel in Mehrfamilienhäusern zu beachten, dass die Mindestbreite des Fluchtweges im Treppenhaus nicht unterschritten wird. Auch andere bauaufsichtliche Vorschriften sind zu beachten. In Mehrfamilienhäusern und Eigentümergemeinschaften sollte die Installation eines Liftes nach Möglichkeit mit den anderen Bewohnern und den Eigentümern abgesprochen werden.

Ein Treppenlift besteht aus einer oder mehreren Schienen, auf der ein Transportsitz läuft. Dieser wird elektrisch bewegt. Zum bequemen Ein- und Aussteigen ist der Sitz oft drehbar. Während der Fahrt sollte man sich aus Sicherheitsgründen anschnallen. Der Sitz wird, wenn er nicht gebraucht wird, in der Parkposition zusammengeklappt und ragt dann nur noch ca. 40 cm in den Treppenraum hinein.

Geführt wird der Sitz auf einer oder zwei Metallschienen, die je nach Treppenkonstruktion und Einbausituation an der Treppe, am Geländer oder an der Wand befestigt sind. Die Schiene kann auf der Außenseite oder auf der Innenseite einer gewendelten Treppe installiert werden. Auf der Innenseite einer gewendelten Treppe ist die Auftrittsbreite der Stufen meist sehr schmal. Die Installation auf der Innenseite hat daher den Vorteil, dass sich der Lift dort befindet, wo sowieso niemand gehen kann und sich keine Türen und Fenster befinden.

Ist eine Montage nur an der Außenwand möglich, sind auch hierfür Möglichkeiten entwickelt worden, um Hindernisse zu überbrücken: 
Befindet sich an der oberen Halteposition direkt neben der Treppe eine Tür, kann der Sitz zum Aussteigen zum Treppenpodest hin gedreht werden und so einen bequemen Ein- und Ausstieg ermöglichen. Auch wenn an der unteren Haltestelle kein Platz vorhanden ist, weil der Lift in den Flur hineinragen würde oder eine Tür bzw. einen Durchgang versperren würde, gibt es eine Lösung: Ein Klapp-Mechanismus, der den letzten Teil der Schiene nur bei Bedarf automatisch ausklappt. Nach dem sicheren Aussteigen fährt der Sitz selbsttätig wieder in die Parkposition (z. B. in der Ecke auf halber Höhe) und die Schiene klappt sich wieder hoch.

Der Sitz, die Armlehnen und die Fußstütze sind meist hochklappbar, um den Bewegungsraum auf der Treppe nicht unnötig einzuschränken und den Lift möglichst platzsparend parken zu können. Am Sitz befindet sich ein Sicherheitsgurt, der während der Fahrt zur eigenen Sicherheit angelegt sein sollte. Die Bedienung des Liftes erfolgt meist über eine kleine Fernsteuerung oder einen in die Armlehne integrierten Sender. Diese sind sicherheitshalber oft abschließbar, um das Unfallrisiko durch unbefugtes Benutzen oder spielende Kinder zu minimieren.

Wichtig ist, dass der Sitz auch im Falle eines Stromausfalles im Notbetrieb bewegt werden kann, zum Beispiel mit Hilfe einer Kurbel. Akku-betriebene Lifte laden sich in der Parkposition auf und sind so stets für die nächste Fahrt vorbereitet - auch bei Stromausfall.   

Hublifte sind Vertikallifte und können bis zu einer Höhe von 3 m eingesetzt werden. Sie eignen sich also ideal zur Überwindung kleinerer Höhenunterschiede oder eines kompletten Geschosses. Andere Vertikallifte können über mehrere Geschosse geführt werden, ähnlich einem Aufzug. Sie fahren jedoch langsamer und lassen sich auch nachträglich ein- oder anbauen. Für ihren Betrieb ist lediglich eine Steckdose notwendig.

Es gibt vielfältige Möglichkeiten - für den Innen- und den Außenbereich. Vertikallifte sind stufenlos einstellbar und können auch mit Haltestellen mit Ausstiegen auf unterschiedlichen Seiten geplant werden und sind damit in fast jeder Situation einsetzbar. Ist das Erdgeschoss eines Hauses nur über eine Treppe vor der Haustür erreichbar, kann zum Beispiel mit einem Rollstuhllift ein zweiter direkter Zugang zum Podest vor der Haustür geschaffen werden.

Die Lifte können mit Sicherungssystemen ausgestattet werden, die eine missbräuchliche Nutzung verhindern und nur Personen mit Zugangsberechtigung die Nutzung ermöglichen.

Die Bedienung der Lifte erfolgt wahlweise über Funkfernbedienung oder über funkgesteuerte Schalter. Eine Verlegung von Kabeln ist daher bei dieser Betriebsart nicht notwendig.

Bei diesen Liften handelt es sich ebenfalls um Vertikallifte. Sie werden nicht seitlich geführt, sondern von unten angehoben. Die Anforderungen an die Ausstattung der Plattform und die Sicherheit entsprechen denen der anderen Lifte. 

Der Schrägaufzug, auch Plattformlift genannt, kann an bestehenden Treppen oder Rampen zum Einsatz kommen, die nachträglich barrierefrei gestaltet werden sollen. Sie funktionieren ähnlich wie Treppensitzlifte, verfügen aber über eine entsprechend große Plattform mit dazugehöriger Absturzsicherung. Auch hier muss ein Schienensystem an Wand, Geländer oder Treppe befestigt werden. Zu achten ist auf die Tragfähigkeit der Unterkonstruktion, die ein deutlich höheres Gewicht als bei Treppensitzliften aufnehmen muss.

Schrägaufzüge sind nicht nur an geraden Treppen einsetzbar, sondern können auch an kurvigen Treppen eingebaut werden. Entscheidend ist unter anderem die zur Verfügung stehende Breite der Treppe. In der Parkposition lässt sich die Plattform platzsparend hochklappen, um die nutzbare Treppenlaufbreite nicht unnötig einzuschränken.

Bedient werden Plattformlifte an der Plattform, über Fernbedienungen oder Taster an der Wand, etwa zum Anfordern der Plattform, wenn diese sich am anderen Ende der Treppe befindet.

Mithilfe einer Treppenraupe können Rollstuhlfahrer Treppen ohne großen Kraftaufwand  überwinden - auch in Gebäuden  in denen kein barrierefreier Zugang vorhanden ist. Im Gegensatz zu Treppenliften, die fest mit der Treppe verbunden sind, wird die Treppenraupe am Rollstuhl befestigt. Sie ist daher flexibler und auch an verschiedenen Treppen und für unterschiedliche Rollstuhlfahrer einsetzbar. Allerdings eignen sie sich nur für gerade Treppen bzw. für zweiläufige mit Zwischenpodest.

Treppenraupen werden mit einem Akku betrieben. Im aufgeladenen Zustand können so bis zu 30 Etagen überwunden werden. Der Rollstuhlfahrer wird mit dem Rücken zu den Stufen in leichter Liegeposition die Treppe hinaufbefördert. Zu Beginn der Fahrt wird der Rollstuhl in eine leichte Schräglage gebracht, die den Schwerpunkt der Last verlagert und ein Herausrutschen aus dem Sitz verhindert. Der Antrieb der Treppenraupen ist so ausgelegt, dass selbst bei Stromausfall oder in Notsituationen die Treppenraupe sicher zum Stehen kommt - auch mitten auf der Treppe. Die Geräte sind mit einem selbsthemmenden Getriebe und einer Magnetbremse ausgestattet, sobald die Führungsgriffe losgelassen werden, kommt es zum Stillstand.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Treppenraupen, die nur mit Hilfspersonen genutzt werden können und Treppen-Selbstfahrern. Aktive Rollstuhlfahrer können die Selbstfahrer-Raupe eigenständig und ohne große Kraftanstrengung bedienen.

Zusammenklappbare Treppenraupen lassen sich platzsparend zusammenlegen und im Kofferraum eines PKW verstauen. Sie können daher gut auf Ausflügen, Reisen oder Arztbesuchen mitgenommen werden.

Eine Treppenraupe stellt eine wirtschaftliche Alternative zu Liften oder Aufzügen dar. Für ihren Einsatz sind keine baulichen Änderungen und keine Betriebserlaubnisse notwendig.
Die Kosten übernimmt die Krankenkasse, wenn die Treppenraupe vom Arzt als Hilfsmittel verordnet wird.

Bei schienengeführten Deckenliften sind die Schienen direkt an der Decke angebracht. Dies hat den Vorteil, dass Treppen und Durchgänge in voller Breite bestehen bleiben. Für den Einbau wird lediglich eine stabile Deckenkonstruktion benötigt. Die Schienen können auf die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort angepasst werden und bieten somit hohe Flexibilität.

Es besteht die Möglichkeit sowohl einen Sitz als auch einen Rollstuhl in den Lift einzuhängen. 

Hilfsmittelkiste

In der Werkstatt Wohnen werden diverse Hilfsmittel gezeigt, die den Alltag im Alter oder bei Behinderung erleichtern sollen. Auf den folgenden Seiten werden einige Hilfsmittel beispielhaft dargestellt. Bei den Hilfsmitteln ist es wichtig, dass der individuelle Bedarf beachtet wird. Abhängig vom individuellen Bedarf und den Gegebenheiten vor Ort werden unter Umständen andere Hilfsmittel benötigt.

Durchgangsmelder erkennen sofort, wenn eine Person durch eine Türe tritt. Per Funk wird der Empfänger ausgelöst und informiert mit Hilfe von akustischem und optischem Signal über die Bewegung im überwachten Türbereich. Dieses Hilfsmittel ist besonders hilfreich bei der Betreuung von Demenz-  und Alzheimer-Betroffenen. Die Personen können so nicht mehr unbemerkt das Haus verlassen.

Durchgangsüberwachungsmelder gibt es in unterschiedlichen Varianten. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit einen eigenen Satz auf zusprechen, so kann zum Beispiel daran erinnert werden, den Haustürschlüssel mitzunehmen oder alle elektrischen Geräte auszuschalten.

Der Schlüssellochaufsatz kann einfach nachträglich auf das vorhandene Schloss aufgesetzt werden. Die trichterartige Form erleichtert Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung oder mit einer unruhigen Motorik den Schlüssel in das Schloss zu führen.

Der Eingangsmelder oder Funk-Durchgangsmelder ist ein Bewegungsmelder, der über der Tür platziert wird. Hierfür sind je nach Modell entweder Batterien oder ein Stromanschluss notwendig.

Geht jemand durch die Tür, sendet das Gerät ein Funksignal an das Empfängergerät, das in eine beliebige Steckdose gesteckt werden kann. Dieses macht sich durch ein Ton- und ein Lichtsignal bemerkbar.

Die Reichweite zwischen Bewegungsmelder und dem Empfangsgerät beträgt ca.200 Meter.

Der Funk-Durchgangsmelder wird oft in Geschäften eingesetzt, um den Eintritt von Kunden zu melden. Man kennt den typischen Gong. Er kann aber auch hervorragend im häuslichen Bereich verwendet werden. Das Empfangsgerät sollte dort in die Steckdose gesteckt werden, wo man sich häufig aufhält. Sinnvoll könnte die Platzierung in Küche, Wohn- oder Schlafzimmer sein.

Ihr Kontakt zu uns für Fragen und Anregungen

Barbara Steiner-Karatas

Gesamtverantwortung Werkstatt Wohnen

Telefon: 0711 6375-207

Jürgen Uebelacker

Architekt

Telefon: 0711 6375-492

Silvia Kiraly

Verwaltungssekretariat

Telefon: 0711 6375-237