Bodenbeläge
An einen Bodenbelag werden vielfältige Anforderungen gestellt: Rollstuhlfahrer bevorzugen einen glatten Boden, da hier der Rollwiderstand minimal ist. Kinder, die sich viel am Boden aufhalten, finden einen weichen Bodenbelag angenehm. Ältere und gehbehinderte Menschen sollten vor allem auf einen rutschhemmenden Bodenbelag achten, da sonst erhöhte Sturzgefahr droht.
Unabhängig vom Boden sollten vorhandene Stolperfallen ausfindig gemacht und beseitigt werden: Kabel, Blumentöpfe, hochstehende Teppichkanten, lose verlegte Läufer, Stolperkanten, kleine Stufen von ein paar Zentimetern sowie unsaubere Übergänge zwischen verschiedenen Bodenbelägen führen oft zu Stürzen.
Jeder Bodenbelag sollte strapazierfähig, hygienisch und leicht zu reinigen sein.
- Fliesen aus Keramik oder Naturstein: Sie sollten rutschhemmend sein und werden mit entsprechender Kennzeichnung angeboten. Bei kleinteiligen Fliesen wirkt sich der größere Fugenanteil ebenfalls rutschhemmend aus.
- hochwertige Laminatböden haben eine große Stoß- und Druckfestigkeit und sind kratz- und fleckunempfindlich. Laminatboden, der für den gewerblichen Bereich zugelassen ist, ist naturgemäß belastbarer als der, der für den Wohnbereich angeboten wird.
- PVC-Böden sind besonders pflegeleicht, trittelastisch und schalldämmend. Sie werden als angenehm weich empfunden. Hier sollte ebenfalls auf rutschhemmende Ausführungen geachtet werden, die möglichst hoch beanspruchbar sind.
- Linoleum wird aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und ist äußerst pflegeleicht und strapazierfähig. Auch bei Linoleum sollte eine rutschhemmende Qualität gewählt werden.
- Polyurethan-Beschichtung oder kurz PU-Beschichtung ist ein fugenloser Boden, der nicht verlegt, sondern gegossen wird. Auf diese Weise entsteht ein fugenloser, hochelastischer und pflegeleichter Fußbodenbelag. Darüber hinaus bietet er einen hohen Gehkomfort und ist trittschalldämmend. Durch das Hinzufügen von kleinen Flocken, kann die Rutschhemmung angepasst werden. Die PU-Beschichtung kann auch auf alte Fliesen aufgebracht werden.
PU-Beschichtungen werden nicht nur im Privatbereich, sondern zum Beispiel auch in Kindergärten oder Pflegeeinrichtungen verwendet. - Bei Bestandsböden besteht die Möglichkeit einer nachträglichen Beschichtung. Diese ist fast unsichtbar, ohne großen Aufwand herzustellen und schnell wieder betretbar. Die Oberfläche ist feinkörnig und leicht rau, sie lässt sich gut mit handelsüblichen Bodenreinigern reinigen. Es werden Beschichtungen auf Zweikomponentenbasis angeboten, die auf fast allen Untergründen aufgebracht werden können - und später auch wieder rückstandsfrei entfernt werden können. Sie werden zum Beispiel häufig in Hotelbädern verwendet.
Alternativ können selbstklebende Antirutschbeläge oder -streifen auf den Boden geklebt werden. Auch diese Beläge sind speziell für diese Anwendung entwickelt, haben eine pflegefreundliche Oberfläche und haften auf allen gängigen Untergründen.
Die Alarmtrittmatte, auch Sensormatte genannt, ist zur Platzierung unter Teppichen, Fußabstreifern, Bettvorlegern und ähnlichem geeignet. Sobald die Matte betreten wird, ertönt ein Alarmton.
Sie bietet unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten:
- Durchgangsmelder: Die Alarmtrittmatte kann als Durchgangsmelder an Türen eingesetzt werden. Der Alarm ertönt, sobald jemand zum Beispiel durch die Haustüre geht. So können pflegende Angehörige, Pflegekräfte oder Nachbarn informiert werden, wenn eine pflegebedürftige oder demente Person das Haus verlässt. Dies ist insbesondere bei Personen mit fehlendem Orientierungssinn wichtig.
- Sturzvermeidung: In diesem Fall wird die Alarmtrittmatte zum Beispiel vor das Bett gelegt und informiert pflegende Angehörige, sobald die Person das Bett verlässt. Dies kann sinnvoll sein, wenn eine gewisse Gangunsicherheit vorhanden ist und es für den einzelnen sicherer und hilfreich ist, wenn er Unterstützung bei der Mobilität erhält.
Zusammengefasst kann das Produkt neben der Schutzfunktion den Umgang mit dementen oder anderweitig erkrankten Personen, die ihr Bett nicht selbstständig verlassen sollten, erleichtern.
Ähnlich wie bei einer Alarmtrittmatte kann auch der komplette Fußboden überwacht werden, indem unter den jeweiligen Bodenbelägen entsprechend sensorgesteuerte Matten volldeckend ausgelegt werden. Die Sensoren im Fußboden erkennen, ob sich im Raum eine Person befindet, ob diese steht, sich bewegt oder auf dem Boden liegt. Die Informationen werden an einen Empfänger gefunkt. Auf diese Weise kann ein kompletter Raum oder auch eine komplette Wohnung überwacht werden. Stürze werden schnell erkannt und weitergemeldet, ohne dass die gestürzte Person selbst aktiv werden muss.
Da diese Technik noch recht jung ist, sind der Anschaffungspreis und die Wartungskosten noch recht hoch.