Hilfsmittelkiste
In der Werkstatt Wohnen werden diverse Hilfsmittel gezeigt, die den Alltag im Alter oder bei Behinderung erleichtern sollen. Auf den folgenden Seiten werden einige beispielhaft dargestellt. Es ist wichtig, dass der individuelle Bedarf beachtet wird. Abhängig vom individuellen Bedarf und den Gegebenheiten vor Ort werden unter Umständen andere Hilfsmittel benötigt.
Der hier gezeigte Stangengriff lässt sich schnell und einfach überall im Haus aufbauen. Die aus einem Aluminium-Teleskoprohr mit Kunststofftellern an beiden Enden bestehende Stange wird ohne Werkzeug mithilfe einer Feder zwischen Boden und Decke eingespannt und kann ebenso leicht wieder versetzt werden. Sie ist für Raumhöhen von 2,10 m bis 3,00 m geeignet und ist bis 150 kg belastbar. Sollte die Decke nicht tragend gestaltet sein, so kann ein Loch zur eigentlichen Decke gebohrt werden und die Stange dort befestigt werden. Auch eine Holzunterkonstruktion zur besseren Kraftverteilung ist denkbar.
Dank des schnellen und einfachen Aufbaus kann die Stange überall dort eingesetzt werden, wo die Wände für die Montage von Haltegriffen nicht tragfähig genug sind, und zwar genau an der Stelle, wo sie gebraucht wird – auch mitten im Raum. Auch als Aufsteh-Hilfe erleichtert und unterstützt sie das selbstständige Aufstehen und Hinsetzen, Stehen und Bewegen.
Es steht umfangreiches Zubehör zur Verfügung. Es können verschiedene Haltegriffe an der Stange befestigt werden, ebenso ein kleiner Computertisch oder ein Duschsitz. Andere ergänzende Griffe können Haltegriffe am Bett, aber auch an Waschtisch, Toilette oder Badewanne ersetzen.
Vielen ältere Menschen fällt das Aufstehen aus einer erhöhten Sitzposition leichter. Oft ist das Bett aber eher niedrig. Die Anpassung auf eine Sitzhöhe/Betthöhe von 50 cm wäre optimal. Man kann sich behelfen, in dem entsprechend hohe Holzklötze unter die Bett-Beine gestellt werden. Im Sanitätsfachhandel werden Möbelerhöhungsklötze mit einer Vertiefung angeboten, aus der das Bett oder ein anderes Möbelstück nicht abrutschen kann. In der Werkstatt Wohnen werden Möbelerhöhungsklötze gezeigt, die die individuelle Einstellung der Bettenhöhe durch mehrere Holzplatten ermöglichen.
Der Wecker ist für viele Menschen ein sehr zentrales Hilfsmittel, um rechtzeitig aufzustehen. Der Markt bietet nicht nur optische unzählige Varianten, sondern auch die Ausstattung ist sehr unterschiedlich.
In der Werkstatt Wohnen sind ein Wecker für Menschen mit Sehbeeinträchtigung und ein Licht-Wecker ausgestellt.
Der sprechende Wecker für Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung besitzt keine Zeitanzeige. Alle Funktionen wie Uhrzeit, Alarm oder jeder Knopfdruck werden per Sprachausgabe wiedergegeben. Auf der Oberseite besitzt der Wecker einen zentralen Knopf, mit diesem kann jederzeit die Uhrzeit erfragt werden. Darüberhinaus kann eine automatische, stündliche Zeitansage eingestellt werden. Die Lautstärke des Wecktons kann entsprechend dem eigenen Bedarf eingestellt werden.
Der Lichtwecker simuliert den Sonnenaufgang zu einer vorher eingestellten Weckzeit. 30 Minuten vor der gewünschten Weckzeit schaltet sich der Wecker an. In den 30 Minuten bis zur eigentlichen Weckzeit verändert sich die Farbe und Intensität des Lichts. Diese langsame Veränderung des Lichts simuliert den Körper einen Sonnenaufgang und lässt ihn natürlich aufwachen. Darüberhinaus kann, wie bei jedem herkömmlichen Wecker, eingestellt werden, dass zum Alarmzeitpunkt ein Alarmton oder ein Radio ertönt.
Gehstock-Halterung
Viele ältere Menschen benötigen einen Gehstock oder Krücke, um sich sicher fortbewegen zu können. Dabei stellt sich oft die Frage: wo kann der Gehstock sinnvoll abgestellt werden? An der Wand angelehnt kann er unter Umständen umfallen. Liegt der Gehstock auf dem Boden, muss sich der einzelne erst umständlich bücken, um den Gehstock wieder griffbereit zu haben.
Eine sogenannte Gehstockhalterung ist hier ein praktisches Hilfsmittel. Gehstockhalter gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Entweder wird der Stock dank der Klemmvorrichtung in der Halterung festgeklemmt oder der Stock wird in eine U-förmige Halterung gehängt. Diese zweite Variante wurde in der Werkstatt Wohnen verbaut.
Das in der Werkstatt Wohnen verwendete Heizungssteuerungssystem bezieht sich ausschließlich auf die Steuerung von Zentralheizkörpern in einer Wohnung.
Die heutzutage eingesetzten Heizungssteuerungssysteme sind beinahe sämtlich in sogenannte Smart-Home-Systeme integrierbar und damit auch aus der Ferne kontrollier- und steuerbar.
Das in der Werkstatt Wohnen eingebaute Heizungssteuerungssystem verfügt über eine Steuerzentrale, über einen zentral angebrachten Temperatursensor an der Decke und über Stellantriebe an jedem Heizkörper. Die Möglichkeiten, die sich über solche smarten Heizungssteuerungssysteme ergeben, sind sehr vielfältig und können den Alltag, als auch die Wirtschaftlichkeit beim Heizen deutlich verbessern. Man muss nicht mehr jeden Drehregler einzeln bedienen, man kann die Steuerung bequem von der Steuerzentrale oder dem Smart-Phone aus bedienen. Es können Szenarien eingestellt werden, zum Beispiel für den Urlaub oder den unterschiedlichen Heizbedarf am Tage. Beim Öffnen eines Fensters wird die Heizung automatisch herunter geregelt.
Die Klingel sollte gut hörbar und eindeutig von anderen Signalen unterscheidbar sein. Gut als Klingelsignal wahrnehmbar ist zum Beispiel ein Zweiton-Gong. Damit die Klingelsignale auch in allen Räumen zu hören sind, können sie mithilfe von Sendern mehr als 100 Meter weitergeleitet und dort empfangen werden. Entscheidend ist vor allem eine ausreichende Lautstärke. Schwerhörige können die Klingel mit einer Blitzleuchte kombinieren, die die Klingel durch optische Reize ergänzt.
Die Gegensprechanlage am Hauseingang sollte stufenlos erreichbar und ebenfalls so laut sein, dass Gesprochenes auf beiden Seiten gut und deutlich zu verstehen ist. Bei eingeschränkter Mobilität empfiehlt es sich, nach Möglichkeit einen elektrischen Türöffner zu installieren, der auch vom Bett oder Sessel aus bedient werden kann.
Weitere technische Hilfestellungen, die dem Bewohner mehr Sicherheit geben, sind eine Kameraüberwachung, Videoanlagen oder Bewegungsmelder. Diese können auch an eine Alarmanlage gekoppelt sein.
Die Zugangskontrolle in Form einer Videosprechanlage ermöglicht Pflegebedürftigen einen erheblichen Zugewinn an Sicherheit und Komfort. Das hier gezeigte System kann individuell zusammengestellt und den Anforderungen entsprechend angepasst werden. Die Gegensprechanlage ist mit Videoauge und Monitor ausgestattet und ermöglicht eine komfortable Kommunikation und Steuerung aus dem Wohnungsinneren. Klingelt es, entfällt der Weg zur Tür, wie es bei einem Türspion notwendig wäre. Es besteht zudem die Möglichkeit, ein Telefon an das Gerät anzuschließen. Dieses verstärkt bei Bedarf den Klingelton und erlaubt zudem das Bedienen der Anlage und Öffnen der Tür vom Bett aus.