Dusche
Die Dusche sollte eine Grundfläche von mindestens 120 cm x 120 cm haben. Für Rollstuhlfahrer ist eine Bewegungsfläche von 150 cm x 150 cm notwendig. Um die Sturzgefahr in der Dusche zu minimieren, sollte auf rutschhemmende Fliesen oder Duschwanne geachtet werden. Bodengleiche Duschen bieten einen höheren Komfort und mehr Sicherheit im Bad.
In der Werkstatt Wohnen sind zwei unterschiedliche Duschen vorhanden. Im sogenannten großen Bad befindet sich eine Dusche mit einer Fläche von 150 cm x 150 cm. Im vorderen Bereich befindet sich hier eine Duschrinne für den Wasserabfluss. Ein gut funktionierender Abfluss ist wichtig, damit sich das Wasser nicht im kompletten Badezimmer verteilt.
Im kleinen Duschbad wird der nachträgliche Einbau einer bodengleichen Dusche gezeigt. Mit Hilfe einer Duschwasserpumpe kann bei Bedarf das Duschwasser abgesaugt und in einen höherliegenden Abfluss gepumpt werden.
Bei der Wahl der Armatur sollte vor allem auf leichte Bedienbarkeit geachtet werden. Ideal sind gut erreichbare Einhebel-Mischbatterien. In der Werkstatt Wohnen werden Mischbatterien mit extra langem Hebel gezeigt. Diese ermöglichen eine Bedienung ohne besonderen Kraftaufwand.
Ein in die Armatur integriertes Thermostat oder eine Heißwassersperre schützen vor Kälteschock und Verbrühungen. Besonders in Haushalten mit kleinen Kindern und älteren Personen sind Thermostatregler sehr zu empfehlen. Die Heißwasserbegrenzung kann individuell angepasst werden, wobei die maximale Auslauftemperatur nicht höher als 45 °C sein sollte. Manche Hersteller bieten spezielle Sicherheitskartuschen an: Beim Öffnen der Armatur fließt zunächst kaltes Wasser. Erst bei weiterem Schwenken des Hebels fließt warmes Wasser.
Das in der Werkstatt Wohnen gezeigte Brausethermostat verfügt über einen Temperaturregler, der eine optimale Temperaturkonstanz bietet. Ein spezielles Hebel-Absperrventil ermöglicht eine einfache und sichere Bedienung des Wasserstrahls. So lassen sich Wasserkosten sparen und das lästige Suchen der Wunschtemperatur entfällt.
Einen besonderen Luxus stellen Armaturen mit elektronischer Steuerung dar. Hier ist es möglich, für jeden Benutzer die bevorzugte Temperatur einzuprogrammieren.
Im barrierefreien Bad sind unnötige Stufen und Schwellen, also mögliche Stolperfallen, zu vermeiden. Eine bodengleiche Dusche hat gleich mehrere Vorteile: Sie ist großzügig, gefahrlos zugänglich, bietet mehr Komfort und erleichtert das Duschen. Sie trägt auch zur Steigerung der Bewegungsfläche bei und bietet somit Platz für einen Dusch- oder Rollstuhl. Dies gilt vor allem dann, wenn auf eine feste Duschabtrennung verzichtet wird und stattdessen ein Duschvorhang platzsparend auf die Seite geschoben werden kann.
Es gibt verschiedenste Ausführungen einer bodengleichen Dusche: schwellenlos begehbare Duschtassen sind für Rollstuhlfahrer am besten geeignet, spezielle leicht geneigte Fliesen, die das Wasser im Bereich der Dusche halten, sowie ein Gefälleestrich im Duschbereich mit Bodeneinlauf oder Entwässerungsrinne. Für die bodengleiche Dusche mit mittigem Ablauf kommt ein vorgefertigtes Trägerelement mit Gefälle zum Einsatz, das nur noch gefliest werden musste. Bei der Auswahl der Fliesen sollte unbedingt auf eine rutschhemmende Ausführung geachtet werden.
Der Einbau einer bodengleichen Dusche sollte frühzeitig bei der Planung bedacht werden, da eine ausreichende Höhe für den Fußbodenaufbau, die Lage des Bodenablaufes und der Entwässerungsleitung sowie die Art der Abdichtung im Duschbereich berücksichtigt werden müssen.
Die Entwässerung der Dusche erfolgt über einen punktuellen Bodeneinlauf oder über eine modernere Entwässerungsrinne. Die Bodenrinnen stellen keine Stolperfalle dar, sondern können zum Beispiel wie in der Werkstatt Wohnen als Begrenzung der Nasszone dienen und so ein Auslaufen des Duschwassers verhindern. Über ein leichtes Gefälle von ca. 1 % kann die Fließrichtung des Wassers gezielt beeinflusst werden. Wenn das Wasser zügig abläuft, trocknet auch der Boden schneller und die Rutschgefahr wird reduziert.
Der Einbau einer bodengleichen Dusche sollte frühzeitig bei der Planung bedacht werden, da die Lage und die Art des Bodenablaufes und der Entwässerungsleitung im Duschbereich berücksichtigt werden müssen.
In barrierefreien Duschen sind Haltegriffe notwendig und hilfreich. Die Kombination aus waagerechten und senkrechten Griffen ist optimal. Die waagrechten Griffe unterstützen das Abstützen des Benutzers. Es können aber auch Duschstühle oder Duschutensilien angebracht werden. Der senkrechte Griff ermöglicht dagegen das Heraufziehen des Benutzers und fungiert auch als Halterung des Brausekopfes. Eine Eckdusche ermöglicht eine noch vorteilhaftere Anordnung der Griffe über Eck.
Dort, wo die Tragfähigkeit der Wand in Frage zu stellen ist oder die Fliesen nicht angebohrt werden sollen, können Haltegriffe eingesetzt werden, die mittels eines Saugnapfes an den Fliesen befestigt werden. Diese mobilen Haltegriffe sind schnell und komfortabel anzubringen und ebenso leicht wieder zu lösen. Voraussetzung hierfür sind jedoch möglichst glatte Fliesen, da sich die Griffe sonst wieder lösen könnten. Die beiden Saugteller werden einfach an eine plane, porendichte Fläche gedrückt und die Vakuum-Kipphebel umgelegt. Diese Vakuumteller besitzen eine große Haftkraft und sollten zur Sicherheit nur an massiven Wänden eingesetzt werden. Sie sind in unterschiedlichen Längen erhältlich, unter anderem auch mit Teleskopgriff, um den Haltegriff unabhängig vom Fliesenraster anbringen zu können. Eine Alternative stellen vertikale Haltegriffe dar, die zwischen Decke und Boden gespannt werden.
Der Hängesitz ermöglicht ein komfortables und sicheres Duschen im Sitzen, besonders für Personen mit eingeschränkter Mobilität und geringer Kondition. Fest installierte Sitze bieten ein höheres Maß an Sicherheit und lassen sich auf die Körpergröße des Nutzers individuell anpassen. Bei der Anordnung des Sitzes sollte nach Möglichkeit darauf geachtet werden, ob der Nutzer Rechts- oder Linkshänder ist, so dass die Brause und die Armatur bequem erreichbar sind. Eine Duschablage in greifbarer Nähe ist ebenfalls empfehlenswert.
Der Sitz wird entweder direkt an der Wand befestigt oder in die Haltegriffe in der Dusche eingehängt. Wichtig für die Befestigung an der Wand ist ein tragfähiger Untergrund. Lochziegelwände und Leichtbauplatten auf Vorwandinstallationen erfüllen diese Voraussetzung nicht. Bei Trockenbauwänden sollte die Unterkonstruktion für einen nachträglichen Einbau von Haltegriffen und Duschsitz vorbereitet sein.
Hängesitze sind auch als raumsparende Klappsitze erhältlich, wahlweise mit oder ohne Hygieneausschnitt. Meist lässt sich die Rückenhöhe und die Sitzhöhe individuell einstellen. Eine einfachere Lösung stellen Duschsitze oder Duschhocker dar. Alternativ ist bei einer Neuplanung auch eine geflieste Sitzbank denkbar. Diese ist jedoch nicht rollstuhlgerecht.
Eine Duschabwasserpumpe kann in vielen Fällen eine bodengleiche Dusche ermöglichen, in denen sonst größere bauliche Maßnahmen notwendig wären. Das System funktioniert folgendermaßen: Ein Sensor registriert den Wasserfluss und startet die Pumpe etwas zeitversetzt, die dann das Wasser absaugt und in den höher gelegenen Abfluss pumpt. Die Duschabwasserpumpe pumpt bis zu einem Höhenunterschied von 1,5 m. Die Nachlaufzeit der Pumpe kann individuell auf 10, 30, 90 oder 180 Sekunden eingestellt werden. Nach 15 Minuten erfolgt automatisch ein kurzes Nachsaugen des zusammengelaufenen Wassers.
Die Pumpe kann zum Beispiel in einer Vorwandinstallation oder vor der Wand Platz finden. Eine direkte Anordnung neben der Dusche ist nicht erforderlich. Der passende Duschablauf benötigt nur eine sehr geringe Aufbauhöhe, was den Einbau einer bodengleichen Dusche fast überall ermöglicht, sowohl im Einsatz mit normalen Duschtassen als auch mit gefliesten oder mit Bodenbelag ausgelegten Böden. Das robuste Membransystem pumpt auch Haare, Sand- und Seifenreste weg, daher sind Wartung und Reinigung nicht notwendig. Die in die Pumpe integrierten Ventile und das Restwasser sorgen für einen effektiven Geruchsverschluss.