Waschbecken
Barrierefrei gestaltete Waschbecken sollten auf die Körpergröße individuell anpassbar und sowohl im Stehen als auch im Sitzen benutzbar sein. Bei einem Waschbecken liegt die normale Einbauhöhe bei 80 cm. Flexible Entsorgungsleitungen und spezielle Unterbaugestelle erlauben eine stufenlose Höheneinstellung von 65 – 105 cm, je nach Modell sogar ab 61 cm.
Neben manuell verstellbaren Waschtischgestellen erlauben die elektrisch bedienbaren Varianten bei häufigem Benutzerwechsel eine schnellere Anpassung und bieten dadurch einen größeren Komfort. Manche Modelle werden per Knopfdruck über eine Funksteuerung bedient. Die Funktastatur kann auch wahlweise wie ein Lichtschalter an der Wand angebracht werden. Es gibt je nach Modell eine Reihe weiterer Optionen, wie integrierte und beheizbare Spiegel, klappbare Stützgriffe und Anschlussmöglichkeit an eine Rufanlage.
Die Waschtischgestelle werden als Unterputz und vor der Wand installierte Modelle angeboten. Mit einem für die nachträgliche Installation geeigneten Modell lässt sich auch ein Bestandsbad an die sich ändernden Nutzerbedürfnisse anpassen. Grundsätzlich sind Waschbecken und Standard-Armaturen frei nach eigenen Vorstellungen wählbar.
Der in der Werkstatt Wohnen gezeigte höhenverstellbare Waschtisch lässt sich elektrisch stufenlos als Gesamteinheit mit integriertem Spiegel und Ablage verstellen. Durch die Vorwandinstallation ist bei diesem Modell ein nachträglicher Einbau möglich. Das Waschbecken ist ergonomisch geformt und unterfahrbar. Gut zu sehen sind hier die flexiblen Versorgungs- und Abwasserleitungen.
Zusätzlich bietet das Waschbecken Haltemulden. Die Haltemulden können zum Festhalten oder als Hinsetz- und Aufstehhilfe verwendet werden. Die Sicherheit des einzelnen Benutzers wird auf diese Weise erhöht. Auf dem Markt werden Waschbecken mit unterschiedlich positionierten Haltegriffen angeboten, die den individuellen Bedürfnissen gerecht werden.
Einhebelmischbatterien bieten großen Komfort und sind heute Standard im Wohnungsbau. Für Personen mit eingeschränkter Kraft und Reichweite bieten sich Armaturen mit Bedienelementen in der Länge ab 15 cm an. Der hier gezeigte offene Bügelgriff unterstützt das Greifen und Steuern der Armatur. Zusätzlichen Komfort bieten Armaturen mit herausziehbarem Brausekopf. So kann auch eine Haarwäsche bequem im Sitzen am Waschbecken stattfinden.
Waschtische werden in der Regel auf einer Höhe von 85 cm installiert. Idealerweise sollte der Waschtisch sowohl im Stehen als auch im Sitzen nutzbar sein. Der Beinfreiraum unter dem Waschtisch ist vor allem für Rollstuhlfahrer wichtig, aber ebenso für Personen mit eingeschränkter Kondition, die sich lieber im Sitzen waschen. Der Oberkörper des Nutzers sollte möglichst nah an den Waschtisch gelangen können. Dies bedeutet, dass keine Unterschränke unter dem Waschtisch und möglichst flache Waschtische mit geringer Muldentiefe vorhanden sein sollten.
Flache Waschtische weisen meist einen erhöhten Schüttrand zur Vermeidung von auslaufendem Wasser sowie eine nach innen ausgeschnittene körpergerechte Ausformung der Vorderkante auf, die die Benutzung im Sitzen deutlich erleichtert.
Die Verwendung eines Unterputz- oder Flachsiphons oder eines Raumsparsiphons erlaubt einen größeren Beinfreiraum und verhindert Verletzungen durch Verbrühen oder Anstoßen. Hier sollte auch auf die Positionierung eines eventuell erforderlichen Durchlauferhitzers geachtet werden.
Wird der Waschtisch hauptsächlich im Sitzen benutzt, ist wegen der besseren Erreichbarkeit eine Armatur mit verlängertem Hebel sinnvoll. Generell sollte bei der Montage darauf geachtet werden, dass die tragfähige Befestigung des Waschtisches sich auch zum Abstützen eignet.
Spiegel sollten im Sitzen und Stehen gut benutzbar sein. Grundsätzlich ist der Einbau des Spiegels direkt über dem Waschbecken sinnvoll. Die Unterkante sollte auf einer Höhe von circa 90–100 cm sein. Wird eine zusätzliche Ablagefläche für Utensilien benötigt, kann eine Ablage oder ein spezieller Konsolgriff mit integrierter Ablage vor dem Spiegel montiert werden.
Halbhohe Vorwandinstallationsblöcke im Bereich des Waschbeckens sind nicht zu empfehlen, da im Sitzen ein Teil des Spiegels nicht zu sehen ist. Aus diesem Grund sollten die Vorwandinstallationen im Bereich der Waschbecken besser raumhoch ausgeführt werden.
Kippspiegel erlauben eine Nutzung im Stehen und im Sitzen. Sie verzerren jedoch das Spiegelbild und sind oft nur schwer zu bedienen. In der Werkstatt Wohnen ist im kleinen Bad ein Spiegelschrank mit schräg gestelltem Spiegel ausgestellt. Er ist optimal für eine Nutzung im Sitzen geeignet.
An die Wand montierte und individuell verstellbare Kosmetikspiegel können eine sinnvolle Ergänzung für die individuellen Bedürfnisse des Nutzers darstellen.